Antisemitismus in Hessen

Nach den Massakern der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 erlebte Deutschland eine Welle antisemitischer Vorfälle. Der aktuelle Jahresbericht 2024 der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) zeigt: Die Zahl der dokumentierten Taten stieg sprunghaft an – von Anfeindungen im Alltag über Hetze auf Demonstrationen bis hin zu Angriffen auf jüdische Einrichtungen. Allein in Hessen wurden 2024 926 antisemitische Vorfälle registriert, das sind 75 Prozent mehr als im Vorjahr (2023: 528 Vorfälle). Darunter waren ein Fall extremer Gewalt, 33 Angriffe, 32 gezielte Sachbeschädigungen, 48 Bedrohungen, 53 Massenzuschriften und 759 Fälle verletzenden Verhaltens. Antisemitismus wurde sichtbarer, lauter und bedrohlicher.
Dr. Susanne Urban, Leiterin von RIAS Hessen, ordnet dies ein. Sie und ihre Kollegen von RIAS Hessen nehmen Vorfälle an, geben Betroffenen eine Stimme und machen sichtbar, wie sehr Antisemitismus den Alltag von Jüdinnen und Juden in Deutschland und Hessen prägt. Der Bericht zeigt zudem: Antisemitismus kommt eben nicht nur von rechts außen, sondern auch aus islamistischen, verschwörungsideologischen sowie linken Milieus und aus der sogenannten gesellschaftlichen Mitte. Nach dem 7. Oktober 2023 wurden die Grenzen des Sag- und Zeigbaren noch weiter verschoben .

Mehr Infos zu RIAS findest du hier: https://rias-hessen.de/

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